Aktuelles

Erntedank 2020

Erntedank-Gaben für die Armenspeisung der Ursulinen
Die Pfarrei Christkönig wollte dieses Jahr zu Erntedank ein Zeichen setzen und bat die Gemeindemitglieder, Lebensmittel für den Gabenaltar zu spenden, die anschließend an die Armenspeisung der Ursulinen weiter gegeben werden. Die Armenspeisung der Ursulinen wird seit weit über 20 Jahren von der inzwischen 87-jährigen Sr. Brigitte organisiert, die von einer Hilfskraft unterstütz wird. 3 mal pro Woche, am Montag, Mittwoch und Freitag, können – coronabedingt – Bedürftige bei den Ursulinen ein warmes Essen abholen. Früher war es möglich, in einem Raum im Kloster das Essen einzunehmen und so zugleich soziale Kontakte zu schaffen. Diakon Wolfgang Sattich-Jaklin zeigte in der Predigt auf, dass christliches Handeln darin besteht, von seinen Fähigkeiten, seinem Besitz und Reichtum denen abzugeben, die am Rande der Gesellschaft stehen. Diese Menschen, die warum auch immer unsere Hilfe brauchen, sollen ein menschenwürdiges Leben führen können in dem Maß, wie Christen täglich beten sollen: Unser tägliches Brot gib uns heute. Sr. Brigitte bedankte sich mit einem großen vergelt’s Gott bei der Gemeinde. Die Armenspeisung ist auf Spenden angewiesen und Dank der übergebenen Erntedank-Gaben können in den nächsten Wochen die Hilfebedürftigen versorgt werden.
Auf dem Foto: Sr. Brigitte (3.v.l.), Pfarrer Dr. Dr. Emeka Ndukaihe (2.v.r), Diakon Wolfgang Sattich-Jaklin (3.v.r.) und Mesnerin Andrea Baumgartner (2.v.l) mit den Ministranten

Die Rassismusfrage und die Begegnungen Jesu?

In den letzten Monaten ist Rassismus wieder zum politisch-gesellschaftlichen Diskussionsthema geworden. Um diese Diskussion theologisch auszubreiten nehmen wir zuerst an, dass Jesus doch nicht rassistisch ist! Oder? Gottes Nähe zu suchen, Gottes Heil zu erhoffen und Gottes Liebe zu erfahren, dazu sind doch alle Menschen berufen. Die Hautfarbe, Rasse oder die Zugehörigkeit zu einem Volk, zu einer Kultur oder Religion spielen da keine Rolle. Das müssen wir Menschen allerdings immer wieder neu begreifen. Im Hintergrund stellen wir uns immer wieder die Frage: „Wer gehört zu uns und wer nicht?“ Und an dieser Frage scheiden sich oft die Geister in den Familien und Freundeskreisen, Gemeinschaften und Gesellschaften. Die Angst vor Fremden, die Unsicherheit vor Andersdenkenden und die Ablehnung anderer Lebensentwürfe sind Urängste und sie schlummern bis heute in jedem Menschen.

In der Bibel (auch bei Jesus) ist die Begegnung mit Fremden ein immer wiederkehrendes Thema. In den Evangelien ist oft von Menschen die Rede, die mit ihren Bitten und Anliegen zu Jesus kommen. Meist bitten sie um Heilung für sich oder einen ihrer Angehörigen. Die Erzählung von der heidnischen Frau (Matthäus 15,21-28) ist ein Beispiel. Diese ist aber in einen schwierigen Textzusammenhang eingebettet. Von Jesus wird uns hier eine Reaktion überliefert, die ganz und gar nicht in das Bild passt, das die Evangelisten sonst von Jesus vermitteln. Die ganze Art, wie Jesus mit der Frau umgegangen ist, wirkt zunächst abstoßend und verstörend. Kein Wort der Anteilnahme, des Mitleids, des Verständnisses für die Not der Frau; einfach blanke Ablehnung. Und seine Begründung der Ablehnung scheint eben rassistisch zu sein. Kann jemand mit so großer Distanz antworten, der von sich behauptet, der Heiland und Erlöser der Menschen zu sein? Da ist doch eine Mutter, die in ihrer Not um Hilfe für ihre Tochter bittet. Wer hätte dafür kein Verständnis? Was ist nur in Jesus gefahren, dass er mit der Frau so reden kann?

Nein! Jesus kann man Rassismus nicht vorwerfen. Ich glaube, hier haben wir einen Text vor uns, den man nur mit Hintergrundwissen richtig verstehen und auslegen kann. Die Gemeinden, in denen Matthäus wirkt, sind stark durchsetzt mit Judenchristen, die noch sehr von der Idee geprägt sind: Der Messias ist ausschließlich für das auserwählte Volk Gottes. Die Nicht-Jahwe-Gläubigen, die Heiden bezeichnete man gern abfällig als „Hunde“, die (nach den Vorstellungen der Juden damals) grundsätzlich keinen Anteil am Heil zu erwarten hatten. In diese Situation hinein stellt Matthäus seinen Bericht von der Begegnung Jesu mit der kanaanäischen Frau. Dabei nimmt Matthäus, geschickt, das Gedankengut und die Argumente der Judenchristen und legt sie in den Mund und das Verhalten Jesu. In der Tat aber war Jesus immer wieder in seiner Messianischen Rolle aus diesem Gedankengut ausgestiegen und auch den Fremden mit Heilzuspruch begegnet.

Vor allem dürfen wir der Tatsache entnehmen, dass uns hier berichtet wird, dass Jesus im Gebiet der Heiden war, in das Gebiet von Tyrus und Sidon. Wenn Jesus wirklich überzeugt gewesen wäre, er sei nur der Messias für Israel, was hätte er dann bei den Heiden gesucht? Darüber hinaus hatte er doch vorher den Knecht des heidnischen Hauptmanns von Kafarnaum geheilt. Matthäus wollte einfach zeigen, dass Jesus sich den Heiden öffnet und nicht bei der alt überlieferten Vorstellung der Juden über den Messias stehen bleibt. Er wollte auch verdeutlichen in welchem Ausmaß die Juden den Heiden oft Unrecht tun in ihrem Denken über sie. Dies beweist Jesus auch mit seiner Geschichte vom barmherzigen Samariter. Schließlich hat diese heidnische Frau das, was vielen Juden in ihrer Überheblichkeit fehlt: Das tiefe Vertrauen, dass Gott alle Menschen liebt und Heil schenken will. Tatsächlich, ohne die Judenchristen anzuklagen, spricht Matthäus ihnen mit dieser Perikope sehr deutlich ins Gewissen.

Interessanterweise lässt sich die Frau ihrerseits nicht durch den Hochmut Jesu zum Zorn reizen. Welch eine gestandene, gelassene Frau! Ruhig und sachlich antwortet sie Jesus sinngemäß: Wenn wahr ist, was die Juden von ihrem Gott Jahwe erzählen, dann wird auch für uns, die Heiden, etwas von den Gaben Gottes abfallen. Sie ist überzeugt und glaubt daran, dass Gottes Herz allen, auch den Nicht-Juden, weit offen steht – egal wie gering die Juden über sie denken. Deutlicher kann Matthäus sein Anliegen nicht darstellen. Jeder, so hofft er, wird sich die Frage stellen müssen: Wie gehe ich mit denen um, von denen ich glaube, dass sie weniger in der Gunst Gottes stehen? Ja! Damit die „Gläubigen“ in ihrem Nachdenken die richtige Antwort für sich finden, schildert Matthäus in der Person Jesu eine Art Bekehrungsprozess. Gottes Liebe lässt niemanden aus; das möchte Matthäus jedem einhämmern. Denn Jesus ist Heiland für alle.

Nun, übertragen wir die Begebenheit und das Anliegen des Evangelisten auf uns. Da frage ich mich: Über wen denke ich gering? Wen meine ich, dass er in den Augen Gottes nicht besonders gut dasteht? Wem würde ich wünschen, dass Gott ihm besondere Hilfe verweigert? Neben dieser Frage für unser Gewissen möchte uns Matthäus die kanaanäische Frau als Vorbild vor Augen stellen. Sie weiß, dass arrogante Menschen ein lockeres Mundwerk haben und mit Beleidigungen nicht vorsichtig umgehen. So lässt sie sich weder durch Worte reizen noch durch Ablehnung beleidigen. Ihr Glaube an die Liebe Gottes lässt sie in ihrer Bitte beharrlich bleiben. Wie schnell und tief sind wir oft beleidigt, wenn unsere vorsichtigen Bitten nicht wahrgenommen werden, oder wenn wir billig abgewimmelt werden? Wie schnell geben wir auf, wenn unsere Ideen, Vorstellungen und Wünsche in den Wind geschlagen werden? Ja! In solchen Situationen, wo wir in der Rolle der heidnischen Frau stecken, sollen wir uns an sie erinnern und wissen: Mögen Menschen auch stur in ihren Vorstellungen uns gegenüber verharren und ihr Denken nicht ändern wollen, Gott wird immer auf unsere Bitten eingehen – solange wir in ihn vertrauen. Diesen Glauben dürfen wir uns nicht nehmen lassen – nicht einmal durch Enttäuschungen. Rassismus kann nur wirken, wenn wir uns ihm beugen. Jede Begegnung ist eine Herausforderung und ein Aufruf gegen den in uns schlummernden Rassismus.

Öffnungszeiten Pfarrbüro

vom 03.08. bis 31.08.2020

Montag bis Freitag           

10.00 bis 11.00 Uhr

Liebe Pfarrgemeinde von Christkönig!

Da die Karwoche vorbei ist, lade ich sie weiterhin ein, zu den Gottesdienstzeiten (täglich um 18.00 Uhr) innezuhalten und von zu Hause aus mit zu beten.
Die Hoffnung besteht allerdings, dass wir in die nähere Zukunft den Gottesdiensten mit den Gläubigen feiern dürfen.

Für Gottesdienstintentionen und weitere Information schauen Sie bitte in der Pfarrei-Website (http://christkoenig-straubing.de/) oder am Aushang am Kirchenplatz rein.

Wer ein persönliches Anliegen hat oder ein Beichtgespräch wünscht, soll sich bitte im Pfarrbüro telefonisch melden (09421-31246) und einen Termin vereinbaren.

Jeden Sonntag bis Donnerstag ist unsere Kapelle von 10.00 bis 12.00 Uhr zugänglich.

Der allmächtige Gott behüte und segne Euch im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Bleiben Sie Gesund.

Euer Pfarrer

Dr. Dr. Emeka V. Ndukaihe

Liebe Pfarrgemeinde von Christkönig!

Die Osterfestivitäten lassen sich nicht vom Virus vernichten. Alles wird wie üblich gefeiert, diese Feiern müssen aber ohne die Öffentlichkeit stattfinden. Ich lade sie ein, zu den geplanten Uhrzeiten (Gründonnerstag – 20.00 Uhr, Karfreitag – 15.00 Uhr, Osternacht – 21.00 Uhr) innezuhalten und von zu Hause aus mit zu beten.

Vorschläge für persönliche oder Familien-Andachten am Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternacht sind auf der Pfarrei-Website (http://christkoenig-straubing.de/) oder am Aushang am Kirchenplatz vorhanden.

Wer ein Beichtgespräch wünscht, soll sich bitte im Pfarrbüro telefonisch melden (09421-31246) und einen Termin vereinbaren.

Ab Gründonnerstag bis Ostersonntag ist unsere Kapelle von 10.00 bis 12.00 Uhr und 17.00 bis 18.00 Uhr zugänglich.

Wir wünschen uns alle, dass diese Ausnahmesituation schnell vorüber geht damit die Normalität wieder einkehrt. Bis dahin möge uns der allmächtige Gott behüten und segnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Euer Pfarrer

Dr. Dr. Emeka V. Ndukaihe

 

 

Corona-Pandemie: Nur ein Alptraum, oder auch ein Aufruf zur Werte?

 

(Dr. Dr. Emeka V. Ndukaihe, Pfarrer in Christkönig)

Eine Frage beschäftigt mich seit dem Erscheinen des Coronavirus: Ist diese Pandemie ein Teil der Planung Gottes, um uns aus dem Schlaf aufzuwecken? Ich bin eher vorsichtig mit solchen Aussagen, denn ich weiß, dass wir Menschen in Krisenzeiten unseren Gott oft missverstehen und falsch interpretieren. Gott verursacht keine Katastrophen, er lässt sie aber zu. Und alles hat seinen Sinn. Gott macht keinen Fehler. Die Wahrheit allerdings ist: Diese Tragödie hat uns jetzt aufgeweckt. Der Schrecken dieser neuen Krankheit rüttelt tatsächlich, uns und die ganze Welt wach. Sie weckt uns auf bei all dem Unfug, den wir in den vergangenen Jahren untereinander und mit der ganzen Umwelt getrieben haben. Alle Ambitionen des Menschen und sein Streben nach Macht scheinen angesichts des realen Angriffs durch das Virus sinnlos. Alle politischen, ökonomischen und militärischen Mächte der Welt verneigen sich vor dem Virus. Es weckt uns auf, damit wir den Glauben (auch ohne Versammlung in den Gotteshäusern) wieder mehr schätzen können als bisher. Städte und Gemeinden sind stiller geworden – was zuvor undenkbar war. Benötigen wir vielleicht diese Stille?

Die Mächtigen in unserer Welt haben bis jetzt, zu Gunsten der Wirtschaft, den Klimawandel verharmlosen wollen. Hoffen wir, dass dessen Folge uns nicht schon überrollt haben wie das Coronavirus. Wir sind zum Umdenken aufgerufen. In der Weltpolitik hören wir keine Argumente mehr zur den Fragen, wer die solideste Wirtschaft hat, wer die größeren Waffen besitzt! Offenbar hat Gott eine Waffe, die alle anderen übertrifft. Sogar zwischen den politischen Parteien unseres Landes erleben wir plötzlich keine Wortgefechte mehr. Manchmal bedarf es tatsächlich nur eines gemeinsamen Feindes wie das Coronavirus, um Einheit zu erreichen!

Noch vor der Krise wurden die Menschen immer wieder aufgerufen und eingeladen – oft ohne Erfolg – in den Gottesdienst zu kommen und miteinander zu beten. Heute, wo alles still steht, macht sich ein Umdenken breit. Man schätzt es wieder, innezuhalten und sich Zeit zu nehmen für das Gebet zu Gott und mit anderen Menschen zusammen. Manche vermissen dies sehr. Vorher war es schwierig, sich auf dem Weg zum Gottesdienst zu machen, und viele wollten eher ausschlafen. Jetzt haben wir mehr als genügend Zeit zu schlafen, und uns fehlt plötzlich das gemeinsame Singen und Beten so sehr, dass Menschen bereit sind aus dem Wohnungsfenster gemeinsame Lieder hinaus zu singen. Oft schätzen wir etwas nicht, bis es uns weggenommen wird. Corona macht uns klar, dass wir das Wort Gottes in unseren Familien und Häuser wieder hineintragen müssen, Corona weckt uns dazu auf, wieder die Bibel in die Hand zu nehmen, wieder an Gott zu denken und im Glauben zusammen zu halten.

In dieser Osterzeit sind wir eingeladen (auch ohne Versammlung in den Kirchen) die Auferstehung Christi zu feiern. Der Ruf aufzuwachen geht an uns alle. Wacht auf! Das Leben ist mehr als die jetzige Angst und Unsicherheit. Jesus lebt und deshalb darf auch unser Glaube an ihn nicht sterben. Es ist falsch zu meinen, dass der Glaube nicht überleben wird! In schweren Zeiten und in Krisen hatte der Glaube immer fortbestanden, weil er Halt in diesen Krisenzeiten gegeben hat. So war es schon, in der biblischen Ostergeschichte, als die Apostel aus Angst vor den Juden sich im Oberstock verbarrikadiert hatten: Jesus zeigte sich ihnen und gab ihnen Mut. Selbst wenn der Glaube und die Kirche gezwungen würden in den Untergrund zu gehen (damals von der politische Macht, im heutigen Fall von Corona), sie werden nicht sterben. Der Glaube hat in über 2000 Jahren viele Krisen überstanden. Fürchtet euch nicht! Der Glaube widersteht jeder Attacke, sei es von einem Virus oder von Menschen, denn Jesus hat versprochen bei uns bis zum Ende der Welt zu bleiben. Die auf dem Felsen gebaute Kirche kann der Feind nicht zerstören. Hören wir auf diesen Weckruf zum Umdenken im Umgang mit einander und mit der Umwelt. Die Corona ruft uns auf, die Auferstehung zu wagen – von einem oberflächlichen zu einem vertieften Glauben. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Statt Angst zu haben sollen wir auf den auferstandenen Herrn schauen. In der Osterbotschaft heißt es: „Der Engel sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat“ (Mt.28, 5-6). Ja! Jesus ist wahrhaftig auferstanden. Er lebt. So werden auch wir leben, wenn wir an ihn glauben.

Familien-Andacht in der Osternacht 2020

[Alle versammeln sich und halten (nicht brennende) Kerzen in den Händen.]

[Kind:] Papa, warum ist dieser Abend so ganz anders als alle anderen Abende?

[Vater:] Wir haben uns hier versammelt, um uns wieder bewusst zu machen, dass wir nicht für die Finsternis, sondern für das Licht erschaffen sind. Wir werden hören, dass Gott die Welt und uns erschaffen hat, dass er sich mit uns verbündet hat, dass er uns liebt und immer bei uns ist. Gott will das Leben und dass wir leben. Dafür danken wir Gott!

[Mutter:] Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.

[Der Vater entzündet die Osterkerze]

[Mutter:] Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.

Lied: Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt

[Vater:] Gepriesen bist du, Gott, Schöpfer der Welt. Du hast das Licht erschaffen, das die Finsternis erhellt. Im brennenden Dornbusch hast du Mose den Weg aus der Knechtschaft in die Freiheit verheißen. In der Feuersäule bist du deinem Volk durch Finsternis und Wüste vorangegangen und hast dessen Weg erhellt. Du bist das Licht, das den Menschen und der ganzen Schöpfung leuchtet. Segne dieses Feuer, das mit seinem Licht die Nacht erhellt, und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir, dem unvergänglichen Licht, damit es die Finsternis dieser Welt und die Dunkelheit unserer Herzen vertreibe – in dieser Nacht und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.

[Alle mitgebrachte Kerze werden entzündet.]

[Kind:] Wir zünden eine Kerze an

  • für alle Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenheimen, die keinen Besuch von ihren Verwandten erhalten können;
  • für alle Erkrankten, damit sie die Stärke haben, wieder gesund zu werden;
  • für alle Einsatzkräfte, die in diesen Tagen an ihre Grenzen gehen;
  • für das Personal der Intensivstationen, die mit allen Kräften um das Wohlergehen der Patienten kämpfen;
  • für die Unternehmerinnen und Unternehmer, die durch diese Krise schwere finanzielle Verluste hinnehmen müssen;
  • für all jene, die unter der Einsamkeit der Isolation leiden.

[Mutter:] Und Gott schuf Himmel und Erde, Wasser und Land, Sonne, Mond und Sterne, alle Lebewesen in Luft, Wasser und am Land. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig.

[Vater:] An diesem siebten Tag stehen wir in Gottes Schöpfung, wir als Teil dieser Schöpfung. Wir gehören nicht uns selbst, sondern dem, der uns geschaffen hat. Wir sind miteinander und mit Gott verbunden, wir sind für uns, füreinander und für diese Welt verantwortlich. Die ganze Schöpfung singt dir, Gott, Lob!

Lied: (GL 386)

Laudate omnes gentes, laudate Dominum! Laudate omnes gentes, laudate Dominum!

Lesung:

[Kind:] Lesung aus dem Buch Jesaja.

So spricht der Herr: Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide, und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen. Neigt euer Ohr mir zu, und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen.

Österliches Halleluja (Z.B. GL 174 – 176 )

Evangelium:

[Mutter:] Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Lied: „Der Heiland ist erstanden“ GL 318

Der Heiland ist erstanden, befreit von Todesbanden, der als ein wahres Osterlamm für mich den Tod zu leiden kam. —Halleluja… Nun ist der Mensch gerettet und Satan angekettet, der Tod hat keinen Stachel mehr, der Stein ist weg, das Grab ist leer.—-Halleluja… Der Sieger führt die Scharen, die lang gefangen waren, in seines Vaters Reich empor, das Adam sich und uns verlor.—–Halleluja… Mein Glaube darf nicht wanken, o tröstlicher Gedanken! ich werde durch sein Aufersteh’n gleich ihm aus meinem Grabe geh’n.—–Halleluja…

Lichtfeier:

[Alle nehmen um den Esstisch Platz. Auf dem Tisch steht eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Die Osterkerze wird auf den Tisch gestellt, alle anderen Kerzen werden gelöscht.]

[Kind:] Wasser ist etwas Köstliches. Es macht frisch, wenn wir verschwitzt sind. Es macht sauber, wenn wir schmutzig sind. Es stillt unsere Sehnsucht, wenn wir Durst haben.

[Kind:] Im Wasser ist Leben. Ohne Wasser verwelken die Blumen. Ohne Wasser verschmachten die Menschen und Tiere.

[Mutter:] Wasser ist wie du, Gott, köstlich und lebendig. Durch das Wasser rettest du den Menschen. Durch das große Wasser hindurch hast du Noah und seine Familie gerettet. Durch das große Wasser hindurch hast du Mose und sein Volk gerettet.

[Vater:] Geist Gottes, du ruhst auf diesem Wasser. Gib ihm die Kraft und lass es sein lebendiges Wasser für uns. In dir, Gott, wollen wir sterben und auferstehen. In dich wollen wir eintauchen und durch dich aufleben.

[Der Vater taucht die Osterkerze in die Schüssel.] [Alle tauchen die Finger ins Wasser und bezeichnen sich mit einem großen Kreuzzeichen.]

Gesang:

Halleluja, halleluja! Ihr seid das Volk, das der Herr sich auserseh’n seid eines Sinnes und Geistes! Ihr seid getauft durch den Geist zu einem Leib. Halleluja, halleluja!

[Vater:] Unser Gott, der uns Auferstehung verheißt, segne und behüte uns. Er sei mit uns auf dem Weg und trage uns in seiner Liebe. Er lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns zugeneigt, denn seine Zuneigung gibt uns das Leben. Er wende uns sein Angesicht zu und schenke uns Frieden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

[Der Vater zeichnet allen Anwesenden mit dem Daumen ein Kreuz auf die Stirn.]

Gesang:

Halleluja, halleluja! Ihr seid die Köner, auf Feldern weit verstreut, zu einem Brote geworden, so führt der Herr die zusammen, die er liebt. Halleluja, halleluja!

Brotritus und Mahl:

[Mutter:] Jesus führt uns zusammen und mit ihm sitzen wir um diesen Tisch und feiern. Im Andenken an ihn essen wir gemeinsam Brot. [Die Mutter teilt an alle Brot aus.]

(Zusammengestellt von Christoph Enzinger)

Familien-Andacht am Karfreitag, 10. April 2020

[Die Familie versammelt sich im Wohnzimmer. Auf dem Tisch steht eine Kerze, die ein Kind entzündet.]

[Vater:] Gestern haben wir uns mit Jesus an den Tisch gesetzt und haben gegessen und getrunken. Wir haben uns an seiner Gegenwart erfreut. Heute erinnern wir uns daran, was danach kam: Er wurde gefangengenommen, verhöhnt, gefoltert und getötet. Wir folgen Jesus auf seinem Weg.

[Mutter]: Am Abend nach dem letzten Abendmahl mit seinen Freunden geht Jesus zum Garten Getsemani. Jesus weiß, dass er bald verraten werden wird. Er bekommt Angst und sagt zu seinen Jüngern:

[Kind:] Bleibt hier und wacht!

Gesang: (GL 286) Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

[Mutter:] Doch die Jünger schlafen bald ein. Sie lassen Jesus im Stich. Jesus leidet Todesangst. Er fühlt sich ganz allein. Da wendet sich Jesus zu seinem Vater. Er beginnt zu beten:

[Kind:] Vater, nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.

[Mutter:] In der Nacht wird Jesus verhaftet. Er wird gefesselt und vor den Hohen Rat gebracht.

[Ein Kind legt ein Seil zur Kerze.]

[Mutter:] Der Hohe Rat fasst den Beschluss, ihn zum römischen Richter Pilatus zu bringen. Pilatus fragt Jesus:

[Vater:] Bist du der König der Juden?

[Kind:] Du sagst es.

[Mutter:] Die Hohenpriester bringen viele Anklagen gegen Jesus vor. Da wendet sich Pilatus wieder an ihn und fragt:

[Vater:] Willst du denn nichts dazu sagen? Hör doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen.

[Mutter:] Jesus aber gibt keine Antwort mehr. Jeweils zum Fest pflegte Pilatus einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk aussuchen konnte. Pilatus fragt die Menge, die zusammengekommen war:

[Vater:] Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen? Bárabbas, der wegen Mord im Gefängnis sitzt oder Jesus, den König der Juden?

[Mutter:] Da rufen sie laut: Bárabbas!

[Vater:] Was soll ich dann mit Jesus tun? Was für ein Verbrechen hat er begangen?

[Mutter:] Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit ihm!

[Vater:] Darauf lässt Pilatus Bárabbas frei und gibt den Auftrag, Jesus zu kreuzigen. Die Soldaten führen Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Jesus bekommt den Balken auf die Schulter geladen und muss den schweren Kreuzweg gehen.

[Ein Kind lehnt einen Stock an die Kerze.]

[Mutter:] Unterwegs bricht Jesus zusammen. Ein Mann namens Simon von Zyrene wird gezwungen, ihm das Kreuz zu tragen. Viele Menschen folgen ihnen, darunter auch Frauen, die um Jesus weinen. Sie bringen Jesus hinaus auf den Hügel der Golgota heißt. Dort nageln sie ihn ans Kreuz und richten es auf.

[Ein Kind legt zwei Stöcke zu einem Kreuz.]

[Mutter:] Sie werfen das Los und verteilen seine Kleider unter sich. Zusammen mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den anderen links. Die Leute, die vorbeikommen, verspotten ihn.

[Vater:] Hilf dir doch selbst und steig herab vom Kreuz!

[Mutter:] Auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verhöhnen ihn und sagen zueinander:

[Vater:] Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

[Mutter:] Einer der Verbrecher, die neben ihm hängen, verhöhnt ihn:

[Vater:] Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!

[Mutter:] Der andere aber weist ihn zurecht und sagt:

[Vater:] Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.

[Kind:] Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

[Mutter:] Als die sechste Stunde kommt, bricht über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauert bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde ruft Jesus laut:

[Kind:] Es ist vollbracht. Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.

[Mutter:] Nach diesen Worten haucht er den Geist aus.

[Ein Kind bläst die Kerze aus.]

[Mutter:] Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Es kam auch Nikodémus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte wohlriechende Salben. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten und in dem Garten war ein neues Grab. Dort setzten sie Jesus bei.

Lied: Du für mich – wie so groß ist die Liebe (Kathi Stimmer-Salzeder) Du für mich – wie so groß ist die Liebe, Du für mich – deine Arme so weit. Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann, eine Quelle der Gnade – und so ziehst du mich an. Du für mich – wie so groß ist die Liebe, Du für mich – deine Arme so weit. Du am Kreuz, das ist Ohnmacht, die stärker ist als der Hass und das Dunkel. Welch ein Licht du doch bist! Du für mich – wie so groß ist die Liebe, Du für mich – deine Arme so weit. Du am Kreuz, das ist Kraft zur Versöhnung hin. So wie du zu vergeben, alle Hoffnung darin.

Fürbitten:

[Jedes Familienmitglied liest eine Bitte]

O Gott, unser Heiland, zeige Dein Erbarmen für die ganze Menschheitsfamilie, die gerade in Aufruhr ist und beladen mit Krankheit und Angst.

Komm uns zur Hilfe nun, da sich das Coronavirus auf der ganzen Erde ausbreitet. Heile die, die krank sind, unterstütze und beschütze ihre Familien, Angehörigen und Freunde vor Ansteckung.

Schenk uns deinen Geist der Liebe und Besonnenheit, auf das wir zusammenwirken, um die Ausbreitung des Virus und seine Wirkungen einzuschränken und zum Erliegen bringen zu können.

Mach uns wach, aufmerksam und vorausschauend im Blick auf die Bekämpfung von Krankheiten überall: die Malaria, das Dengue-Fieber, die HIV-Krankheit und die vielen anderen Krankheiten, die bei Menschen Leid verursachen und für etliche tödlich enden.

Heile unsere Selbstbezogenheit und unsere Gleichgültigkeit, wo wir uns nur dann sorgen, wenn wir selbst vom Virus oder anderem Leid getroffen sind. Eröffne uns Wege, aus unserer Zaghaftigkeit und Furcht hinaus, wenn unsere Nächsten für uns unsichtbar werden.

Stärke und ermutige die, die im Gesundheitswesen, in Praxen und Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und anderen Bereichen der Medizin arbeiten: Pflegende, Fürsorgende, Ärztinnen und Ärzte, Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger, Mitarbeitende in Krankenhäuser – alle, die sich der Aufgabe widmen, für Kranke und ihre Familien zu sorgen.

Inspiriere die Forschenden, die an Impfstoffen, Medikamenten und der Herstellung medizinischer Ausstattung arbeiten. Gib ihnen Erkenntnisse und Weitblick.

Erhalte die Menschen, deren Arbeit und Einkommen durch Schließungen, Quarantänen, geschlossene Grenzen und andere Einschränkungen bedroht sind. Beschütze alle, die reisen müssen.

Leite die politisch Verantwortlichen, dass sie die Wahrheit sagen und danach handeln. Halte die Ausbreitung von Falschinformation und Gerüchten zurück. Hilf, dass Gerechtigkeit waltet, sodass allen Menschen auf der Erde Heil und Heilung erfährt.

Heile unsere Welt. Heile unsere Körper. Stärke unsere Herzen und Sinne. Und in der Mitte des Aufruhrs gib uns Hoffnung und Frieden.

In deinen gnädigen Armen halte alle, die gestorben sind und die in dieser Zeit sterben werden. Tröste ihre Hinterbliebenen, tröste die, die verzweifelt sind.

Gedenke deiner Familie, der ganzen Menschheit, und deiner ganzen Schöpfung, in deiner großen Liebe. Amen.

Lied:

Im Dunkel unsrer Ängste, im Schrei aus unsrer Not: Du leidest mit uns an unserm Kreuz, du stirbst auch unseren Tod. Im Wahnsinn unsres Handelns, im Krieg, der uns bedroht: Du weinst mit uns an unserm Kreuz, du stirbst auch unseren Tod. In Nächten des Alleinseins,, im Tagen ohne Brot: Du stirbst mit uns an unserm Kreuz, du stirbst auch unseren Tod.

Abschluss:

[Mutter:] Wir schmücken das Kreuz mit unseren Blumen. [Jeder legt eine Blume zum Kreuz.]

[Vater:] Das Kreuz erzählt von Jesus; es ist ein Zeichen für Jesus. Das Kreuz ist aber auch ein Zeichen für alle Menschen, die an Jesus glauben und ihm vertrauen. Deswegen machen wir oft im Gottesdienst oder wenn wir zuhause beten, ein Kreuzzeichen. Auch jetzt beenden wir unsere Gedenkfeier mit einem großen Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Familien-Andacht am Gründonnerstag (9. April 2020)

[Alle decken gemeinsam den Tisch: Ein festliches Tischtuch, eine Kerze, schöne Gläser, Brot, Wein und Saft. Alle setzen sich zum Tisch.]

Fußwaschung:

[Mutter:] Die Jünger freuten sich auf das gemeinsame Abendessen mit Jesus. Nach einem langen Tag waren sie froh, dass sie sich etwas hinsetzen und ausruhen konnten. In Israel war es sehr heiß. Und es war auf den Straßen sehr staubig. Die Leute trugen damals offene Sandalen, und so hatten sie durch den Staub oft schmutzige Füße. Wenn sie irgendwo eingeladen waren, kam oft ein Diener und wusch den Gästen die Füße. Das tat gut. Aber jetzt waren die Jünger und Jesus ja unter sich. Es war kein Diener da und so schlimm war das auch nicht. Die Jünger freuten sich trotz der dreckigen Füße auf das Abendessen mit Jesus.

Jesus stand auf. Die Jünger schauten ihn überrascht an. Was hatte Jesus vor? Sie wollten doch jetzt essen. Jesus zog sein Obergewand aus. Dann nahm er eine Schürze und band sie sich um. Die Jünger schauten zu und fragten sich immer noch, was Jesus vorhatte. Jesus holte sich eine Schüssel mit Wasser. Dann ging er zum ersten der Jünger. Er kniete sich vor ihm nieder und begann, seine Füße zu waschen. Anschließend trocknete er sie mit der Schürze ab und ging zum nächsten Jünger. Die Jünger trauten sich nicht, irgendetwas zu sagen. Alle schwiegen. Aber ihre Gedanken überschlugen sich: „Wie kann Jesus denn so etwas machen? Er ist doch kein Diener? Von uns hätte ihm jemand die Füße waschen sollen.“ Von den Jüngern war keiner auf die Idee gekommen, den anderen die Füße zu waschen. Aber Jesus tat es.

[Der Vater wäscht den Kindern die Füße]

[Mutter:] Als Jesus bei Petrus ankam, sprang Petrus auf. „Nein, Herr!“, rief er entsetzt. „Das geht doch nicht, dass du mir die Füße wäschst.“ Jesus schaute Petrus an: „Petrus, du versteht es jetzt nicht, was das bedeutet, aber später wirst du es verstehen.“ Noch einmal rief Petrus: „Nie sollst du mir die Füße waschen!“ „Wenn ich dir nicht die Füße wasche, so gehörst du nicht zu mir“, antwortete Jesus. „Herr, wenn das so ist,“ antwortete Petrus, „dann wasche mich ganz, auch meine Hände und meinen Kopf.“ „Das ist nicht nötig“, erklärte Jesus. „Du hast doch gebadet und bist deshalb sauber. Aber deine Füße werden vom Staub auf der Straße dreckig. Deshalb ist es nur wichtig, die Füße zu waschen.“

[Vater:] Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. ——[Alle nehmen wieder um den Tisch Platz.]

Gesang: (GL 305,5) Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr.

Fürbitten:

  • [Kind:] Schenke uns Freude und Mut, dem Beispiel Jesu zu folgen, sodass wir unseren Mitmenschen wohltun.
  • [Kind:] Wir denken an alle, die einsam und traurig sind.
  • [Kind:] Lass uns immer wieder Zeit haben für Menschen, die uns brauchen.
  • [Kind:] Wir bitten um Stärke und Gesundheit für alle, die krank sind. Und um Kraft für alle, die für kranke Menschen da sind, sie medizinisch versorgen oder pflegen.

[Vater:] Jesus ist unser Herr und Meister, aber zugleich auch Freund und Bruder. Mit ihm sind wir alle Kinder des Vaters, zu dem wir gemeinsam beten:

Vater unser

[Alle:] Vater unser im Himmel…

Glorialied: (GL 169)

Kv: Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade. Gloria, Ehre sei Gott, er ist der Friede unter uns.

  1. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit.
  2. Du bist der Herr, der Heilige, der Höchste allein. Du nimmst hinweg die Schuld der Welt, erbarm‘ dich unser, Gottes Lamm!

Lesung: (1 Kor 11,23-26)

[Kind:] Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth. Schwestern und Brüder! Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Gemeinsames Mahl

[Mutter:] So wie Jesus es uns aufgetragen hat, wollen wir an ihn denken und gemeinsam essen und trinken.

[Der Vater schenkt Wein/Saft in die Gläser ein, die Mutter teilt das Brot aus.]

Gesang:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

[Alle essen und trinken].

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Hausgebet am Palmsonntag

Wir entzünden eine Kerze in der Mitte (und legen ein Palmsträußchen mit dazu).

Hinführung:
Wir feiern Palmsonntag. Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige
Woche, die Karwoche. An diesem Tag feiern wir den Einzug Jesu in
Jerusalem. Mit Freude und Jubel wird Jesus in der Stadt empfangen.
Doch Tage später rufen die Menschen: „Kreuzige ihn!“ So denken wir
heute auch an seinen Leidensweg.
Freude und Leid liegen an diesem Tag nahe beieinander – wie so oft
auch in unserem Leben.

+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Lied: Singt dem König Freudenpsalmen (GL 280)

Singt dem König Freudenpsalmen, / Völker ebnet seine Bahn! / Zion,
streu ihm deine Palmen, / sieh dein König naht heran! /
Der aus Davids Stamm geboren, / Gottes Sohn von Ewigkeit, /
uns zum Heiland auserkoren: / Er sei hoch gebenedeit!

Gebet

Ewiger Gott,
wir ehren Jesus als unseren König.
Er ist ein König, der Frieden bringt;
ein König, der heilt und rettet;
ein König, der für uns sein Leben gibt.
Dankbar feiern wir diese Heiligen Tage.
Stärke unser Vertrauen und unseren Glauben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen.

Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach
Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu
ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine
Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und
bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt:
Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurück-bringen.
Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten
gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt
zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem
Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.
Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie,
und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf
der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und
streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen
und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei
er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und
man fragte: Wer ist das? 11Die Leute sagten: Das ist der Prophet
Jesus von Nazaret in Galiläa.
Matthäus 21,1-11

Kurze Sille

Christus-Rufe (GL 560,1)
V/A Christus Sieger, Christus König, / Christus, Herr, in Ewigkeit.
V Jesus, unser König – A wir huldigen dir.
V Jesus, unser Heiland – A
V Jesus, unsere Hoffnung – A
V Jesus, unsere Freude – A
V Jesus, unsere Stärke – A
V Jesus, unser Erlöser – A
V Jesus, unser Bruder – A
V Jesus, Lamm Gottes – A
V Jesus, Sohn Gottes – A
A Christus Sieger, Christus König, / Christus, Herr, in Ewigkeit.

Litanei vom Leiden Jesu
V/A Christus, erhöre uns.
V Jesus, von den Menschen umjubelt – A Christus, erhöre uns.
V Jesus, voller Angst – A
V Jesus, von Judas verraten – A
V Jesus, von den Jüngern verlassen – A
V Jesus, zum Tode verurteilt – A
V Jesus, mit dem Kreuz beladen – A
V Jesus, der Würde beraubt – A
V Jesus, von den Menschen verspottet – A
V Jesus, voll Schmerzen – A
V Jesus, am Kreuz gestorben – A
V Jesus, ins Grab gelegt – A

Bitten
V/A Herr, erbarme dich.
V Jesus, zu dir bringen wir unsere Sorgen – A
V Jesus, zu dir bringen wir unsere Traurigkeiten – A
V Jesus, zu dir bringen wir unsere Ängste – A
V Jesus, zu dir bringen wir unsere Zweifel – A
V Jesus, dir vertrauen wir die Kranken an – A
V Jesus, dir vertrauen wir die Einsamen an – A
V Jesus, dir vertrauen wir die Menschen, die in diesen Tagen
helfen und für andere da sind – A
V Jesus, dir vertauen wir unsere Familie und Freunde an – A
V Jesus, dir vertrauen wir unsere Verstorbenen an – A

Vater unser

Segensgebet
Herr, segne uns und stärke uns.
Lass uns wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.
+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Lied: O du hochheilig Kreuze (GL 294,1+8)
O du hochheilig Kreuze, / Daran mein Herr gehangen / in Schmerz
und Todesbangen, / in Schmerz und Todesbangen.
Zeig deine Kraft und Stärke, / beschütz uns all zusammen / durch
deinen heilgen Namen, / durch deinen heilgen Namen.

Diözese Regensburg KdöR 2020 | Hauptabteilung Seelsorge | erstellt v. Pastoralreferentin Heidi Braun | Gemeindekatechese
Bibeltext: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2017, Verlag Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart
Lieder: Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangsbuch, Ausgabe für die Diözese Regensburg

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