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Geburt von Fürst des Friedens
Liebe Gemeinde, liebe Mitchristen,
Weihnachten ist das Geburtsfest des Königs des Friedens. Wir leben in einer Welt voller Streit, Gewalt und Krieg, in einer Welt des Unfriedens, der Ausbeutung und Unterdrückung. Dies erfüllt Menschen mit Angst, Schrecken, Verzweiflung und großer Sorge. Wir spüren unsere Ohnmacht. Umso wichtiger ist es, Hoffnung zu fin-den in der Friedensbotschaft des Friedensfürst, Jesus Christus, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern. Seine Geburt und sein Leben künden von Frieden; darum erscheint Gott unter den Menschen in Gestalt eines unschuldigen Kindes. Sein Leben war friedfertig und seine Worte stifteten Frieden. „Friede sei mit euch!“ -Das ist der Gruß des Auferstandenen an seine Jünger und damit setzt er seine Friedensbotschaft sogar über den Tod hinaus fort.
Die Mahnung zum Frieden finden wir zahlreich in der Bibel, z.B. im A.T. ist zu lesen: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht. … Denn uns ist ein Kind geboren … Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter, man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende … Er festigt und stützt sein Reich durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten“ (Jes. 9,1-6). Aus dem N.T. hören wir: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“(Matt.5,9). Auch im Hebräerbrief(12,14) steht: „Strebt voll Eifer nach Frieden mit allen!“. Daher ist Friede eine zentrale Botschaft des Herrn, die sich an uns alle richtet und von jeder und jedem von uns auch Anstrengungen erfordert.
Im Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ unterscheidet Papst Franziskus zwischen einem falschen und einem authentischen, wahren Frieden: „Der soziale Friede kann nicht … als eine bloße Abwesenheit von Gewalt verstanden werden, die durch die Herrschaft eines Teils der Gesellschaft über die anderen erreicht wird. Auch wäre es ein falscher Friede, wenn er als Vorwand diente, um eine Gesellschaftsstruktur zu rechtfertigen, welche die Armen zum Schweigen bringt und ruhig stellt.“ Ebenso besteht der Friede nach Meinung von Papst Paul VI. „nicht einfach im Schweigen der Waffen…. Er muss Tag für Tag aufgebaut werden, mit dem Ziel, einer von Gott gewollten Ordnung, die eine echte Gerechtigkeit unter den Menschen herbeiführt.“ Darum betont Papst Johannes Paul II.: „Es ist nie zu spät, um einander zu verstehen und Verhandlungen fortzusetzen, denn Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit.“ Die Einladung Jesu, Frieden zu stiften, und für Gerechtigkeit zu sorgen ergeht heute an uns alle, die seine Geburt feiern; und darüber hinaus an die ganze Welt. Weihnachten bleibt somit ein Geschenk des Friedens, aber auch ein Aufruf zum Frieden: Eine Gabe und eine Aufgabe zugleich!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen, auch im Namen des Pfarrteams, eine fröhliche und gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neujahr 2023.
Ihr Pfarrer

Dr. Dr. Emeka V. Ndukaihe