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Familien-Andacht in der Osternacht 2020

[Alle versammeln sich und halten (nicht brennende) Kerzen in den Händen.]

[Kind:] Papa, warum ist dieser Abend so ganz anders als alle anderen Abende?

[Vater:] Wir haben uns hier versammelt, um uns wieder bewusst zu machen, dass wir nicht für die Finsternis, sondern für das Licht erschaffen sind. Wir werden hören, dass Gott die Welt und uns erschaffen hat, dass er sich mit uns verbündet hat, dass er uns liebt und immer bei uns ist. Gott will das Leben und dass wir leben. Dafür danken wir Gott!

[Mutter:] Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.

[Der Vater entzündet die Osterkerze]

[Mutter:] Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.

Lied: Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt

[Vater:] Gepriesen bist du, Gott, Schöpfer der Welt. Du hast das Licht erschaffen, das die Finsternis erhellt. Im brennenden Dornbusch hast du Mose den Weg aus der Knechtschaft in die Freiheit verheißen. In der Feuersäule bist du deinem Volk durch Finsternis und Wüste vorangegangen und hast dessen Weg erhellt. Du bist das Licht, das den Menschen und der ganzen Schöpfung leuchtet. Segne dieses Feuer, das mit seinem Licht die Nacht erhellt, und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir, dem unvergänglichen Licht, damit es die Finsternis dieser Welt und die Dunkelheit unserer Herzen vertreibe – in dieser Nacht und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.

[Alle mitgebrachte Kerze werden entzündet.]

[Kind:] Wir zünden eine Kerze an

  • für alle Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenheimen, die keinen Besuch von ihren Verwandten erhalten können;
  • für alle Erkrankten, damit sie die Stärke haben, wieder gesund zu werden;
  • für alle Einsatzkräfte, die in diesen Tagen an ihre Grenzen gehen;
  • für das Personal der Intensivstationen, die mit allen Kräften um das Wohlergehen der Patienten kämpfen;
  • für die Unternehmerinnen und Unternehmer, die durch diese Krise schwere finanzielle Verluste hinnehmen müssen;
  • für all jene, die unter der Einsamkeit der Isolation leiden.

[Mutter:] Und Gott schuf Himmel und Erde, Wasser und Land, Sonne, Mond und Sterne, alle Lebewesen in Luft, Wasser und am Land. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig.

[Vater:] An diesem siebten Tag stehen wir in Gottes Schöpfung, wir als Teil dieser Schöpfung. Wir gehören nicht uns selbst, sondern dem, der uns geschaffen hat. Wir sind miteinander und mit Gott verbunden, wir sind für uns, füreinander und für diese Welt verantwortlich. Die ganze Schöpfung singt dir, Gott, Lob!

Lied: (GL 386)

Laudate omnes gentes, laudate Dominum! Laudate omnes gentes, laudate Dominum!

Lesung:

[Kind:] Lesung aus dem Buch Jesaja.

So spricht der Herr: Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide, und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen. Neigt euer Ohr mir zu, und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen.

Österliches Halleluja (Z.B. GL 174 – 176 )

Evangelium:

[Mutter:] Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden dort liegen. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Lied: „Der Heiland ist erstanden“ GL 318

Der Heiland ist erstanden, befreit von Todesbanden, der als ein wahres Osterlamm für mich den Tod zu leiden kam. —Halleluja… Nun ist der Mensch gerettet und Satan angekettet, der Tod hat keinen Stachel mehr, der Stein ist weg, das Grab ist leer.—-Halleluja… Der Sieger führt die Scharen, die lang gefangen waren, in seines Vaters Reich empor, das Adam sich und uns verlor.—–Halleluja… Mein Glaube darf nicht wanken, o tröstlicher Gedanken! ich werde durch sein Aufersteh’n gleich ihm aus meinem Grabe geh’n.—–Halleluja…

Lichtfeier:

[Alle nehmen um den Esstisch Platz. Auf dem Tisch steht eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Die Osterkerze wird auf den Tisch gestellt, alle anderen Kerzen werden gelöscht.]

[Kind:] Wasser ist etwas Köstliches. Es macht frisch, wenn wir verschwitzt sind. Es macht sauber, wenn wir schmutzig sind. Es stillt unsere Sehnsucht, wenn wir Durst haben.

[Kind:] Im Wasser ist Leben. Ohne Wasser verwelken die Blumen. Ohne Wasser verschmachten die Menschen und Tiere.

[Mutter:] Wasser ist wie du, Gott, köstlich und lebendig. Durch das Wasser rettest du den Menschen. Durch das große Wasser hindurch hast du Noah und seine Familie gerettet. Durch das große Wasser hindurch hast du Mose und sein Volk gerettet.

[Vater:] Geist Gottes, du ruhst auf diesem Wasser. Gib ihm die Kraft und lass es sein lebendiges Wasser für uns. In dir, Gott, wollen wir sterben und auferstehen. In dich wollen wir eintauchen und durch dich aufleben.

[Der Vater taucht die Osterkerze in die Schüssel.] [Alle tauchen die Finger ins Wasser und bezeichnen sich mit einem großen Kreuzzeichen.]

Gesang:

Halleluja, halleluja! Ihr seid das Volk, das der Herr sich auserseh’n seid eines Sinnes und Geistes! Ihr seid getauft durch den Geist zu einem Leib. Halleluja, halleluja!

[Vater:] Unser Gott, der uns Auferstehung verheißt, segne und behüte uns. Er sei mit uns auf dem Weg und trage uns in seiner Liebe. Er lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns zugeneigt, denn seine Zuneigung gibt uns das Leben. Er wende uns sein Angesicht zu und schenke uns Frieden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

[Der Vater zeichnet allen Anwesenden mit dem Daumen ein Kreuz auf die Stirn.]

Gesang:

Halleluja, halleluja! Ihr seid die Köner, auf Feldern weit verstreut, zu einem Brote geworden, so führt der Herr die zusammen, die er liebt. Halleluja, halleluja!

Brotritus und Mahl:

[Mutter:] Jesus führt uns zusammen und mit ihm sitzen wir um diesen Tisch und feiern. Im Andenken an ihn essen wir gemeinsam Brot. [Die Mutter teilt an alle Brot aus.]

(Zusammengestellt von Christoph Enzinger)