Familien-Andacht am Gründonnerstag (9. April 2020)
[Alle decken gemeinsam den Tisch: Ein festliches Tischtuch, eine Kerze, schöne Gläser, Brot, Wein und Saft. Alle setzen sich zum Tisch.]
Fußwaschung:
[Mutter:] Die Jünger freuten sich auf das gemeinsame Abendessen mit Jesus. Nach einem langen Tag waren sie froh, dass sie sich etwas hinsetzen und ausruhen konnten. In Israel war es sehr heiß. Und es war auf den Straßen sehr staubig. Die Leute trugen damals offene Sandalen, und so hatten sie durch den Staub oft schmutzige Füße. Wenn sie irgendwo eingeladen waren, kam oft ein Diener und wusch den Gästen die Füße. Das tat gut. Aber jetzt waren die Jünger und Jesus ja unter sich. Es war kein Diener da und so schlimm war das auch nicht. Die Jünger freuten sich trotz der dreckigen Füße auf das Abendessen mit Jesus.
Jesus stand auf. Die Jünger schauten ihn überrascht an. Was hatte Jesus vor? Sie wollten doch jetzt essen. Jesus zog sein Obergewand aus. Dann nahm er eine Schürze und band sie sich um. Die Jünger schauten zu und fragten sich immer noch, was Jesus vorhatte. Jesus holte sich eine Schüssel mit Wasser. Dann ging er zum ersten der Jünger. Er kniete sich vor ihm nieder und begann, seine Füße zu waschen. Anschließend trocknete er sie mit der Schürze ab und ging zum nächsten Jünger. Die Jünger trauten sich nicht, irgendetwas zu sagen. Alle schwiegen. Aber ihre Gedanken überschlugen sich: „Wie kann Jesus denn so etwas machen? Er ist doch kein Diener? Von uns hätte ihm jemand die Füße waschen sollen.“ Von den Jüngern war keiner auf die Idee gekommen, den anderen die Füße zu waschen. Aber Jesus tat es.
[Der Vater wäscht den Kindern die Füße]
[Mutter:] Als Jesus bei Petrus ankam, sprang Petrus auf. „Nein, Herr!“, rief er entsetzt. „Das geht doch nicht, dass du mir die Füße wäschst.“ Jesus schaute Petrus an: „Petrus, du versteht es jetzt nicht, was das bedeutet, aber später wirst du es verstehen.“ Noch einmal rief Petrus: „Nie sollst du mir die Füße waschen!“ „Wenn ich dir nicht die Füße wasche, so gehörst du nicht zu mir“, antwortete Jesus. „Herr, wenn das so ist,“ antwortete Petrus, „dann wasche mich ganz, auch meine Hände und meinen Kopf.“ „Das ist nicht nötig“, erklärte Jesus. „Du hast doch gebadet und bist deshalb sauber. Aber deine Füße werden vom Staub auf der Straße dreckig. Deshalb ist es nur wichtig, die Füße zu waschen.“
[Vater:] Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. ——[Alle nehmen wieder um den Tisch Platz.]
Gesang: (GL 305,5) Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr.
Fürbitten:
- [Kind:] Schenke uns Freude und Mut, dem Beispiel Jesu zu folgen, sodass wir unseren Mitmenschen wohltun.
- [Kind:] Wir denken an alle, die einsam und traurig sind.
- [Kind:] Lass uns immer wieder Zeit haben für Menschen, die uns brauchen.
- [Kind:] Wir bitten um Stärke und Gesundheit für alle, die krank sind. Und um Kraft für alle, die für kranke Menschen da sind, sie medizinisch versorgen oder pflegen.
[Vater:] Jesus ist unser Herr und Meister, aber zugleich auch Freund und Bruder. Mit ihm sind wir alle Kinder des Vaters, zu dem wir gemeinsam beten:
Vater unser
[Alle:] Vater unser im Himmel…
Kv: Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade. Gloria, Ehre sei Gott, er ist der Friede unter uns.
- Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit.
- Du bist der Herr, der Heilige, der Höchste allein. Du nimmst hinweg die Schuld der Welt, erbarm‘ dich unser, Gottes Lamm!
Lesung: (1 Kor 11,23-26)
[Kind:] Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth. Schwestern und Brüder! Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Gemeinsames Mahl
[Mutter:] So wie Jesus es uns aufgetragen hat, wollen wir an ihn denken und gemeinsam essen und trinken.
[Der Vater schenkt Wein/Saft in die Gläser ein, die Mutter teilt das Brot aus.]
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
[Alle essen und trinken].
___________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________